Klassisches EDM (lat. für Elektronische Tanzmusik) ist scheiße. Das wissen wir alle. Und Menschen sind dreiundfünfzig mal mehr emotionsgesteuerte als rationale Wesen. Wissen wir auch. Wir sind kaum objektiv berechnend, obwohl wir oft meinen doch mal über unseren Gefühlen und Trieben zu stehen. Dem ist aber seltenst so. Wenn ich Musik höre, die ich sehr gerne mag, weckt sie oft Erinnerungen in mir und manchmal sogar, obwohl ich das bestimmte Lied zu der Zeit noch gar nicht gehört habe oder so. Ein Lied, das es mir vor kurzem total angetan hat, entspringt einer Musikrichtung, bei der ich normalerweise nicht so differenzierte Gefühle erweckt bekomme. Mainstream-EDM könnte man diese äußerst spezielle Kategorie betiteln. Ich weiß jedenfalls selber kaum einzuordnen, wieso sich in meinem Kopf ein richtiger Film abspielt, wenn ich das Lied klar und laut höre. Vor meinem inneren Auge spielen sich dann plötzlich alle tollsten Sommererlebnisse ab, die mir zuerst einfallen. Nachts unter dem Sternenhimmel bei Mondschein durch den Park rennen. In Flipflops nachts auf verlassenen Campingplätzen mit der besten Freundin und den liebevollen Zwillingen spazieren gehen und sich totlachen übereinander. Nachts im klaren See in Frankreich schwimmen gehen. Sich im Supermarkt auf der Landstraße eisgekühltes Starkbier kaufen zur Abkühlung auf dem heißen Asphalt. Wein und Käse auf der Terasse genießen beim Fledermaus-Flugshow im Garten schauen. Schlaflager auf offener Wiese errichten und unter freiem Himmel in die Welt der Träume entgleiten. Den Sand am Meer zwischen den Zehen spüren. Die Sonne beim Aufgehen beobachten. Die Farben des Sonnenuntergangs bewundern. Die Bässe auf sich wirken lassen in einer pulsierenden Menge von Menschen beim Feiern. Mit Freundem so tanzen als ob einen niemand sehen würde zu Musik, die man niemals selber hören würde. Mit 200 Sachen über die Autobahn fliegen in der schwärzesten Nacht. Sich krümmen vor lachen. Auf Sternschnuppen warten. Anstoßen mit edlem Tropfen. Rückenwind beim Fahrradfahren auf freier Straße. Wasserschlachten. Nacktbaden. Erste Küsse. Lange Umarmungen. Tiefe Blicke. Interessante Gespräche. Küsse auf die Stirn und Freudentränen. Sein kleines Glück kaum fassen können, aber sehr dankbar für alles sein.
Yeah, I'm more than you know.
Yeah, I'm more than you know.
Das Foto ist im Odonien entstanden. Auch ein guter Ort für schöne Erinnerungen. |
Wunderschöner Text! Ich liebe das Lied ebenfalls und habe es auch dieses Jahr während eines Roadtrips gehört :) Durch deine Worte kommen meine Erinnerungen gerade auch wieder zurück :)Danke, dafür!
AntwortenLöschenLiebe Grüße http://meingedankenspielblog.blogspot.de/
Dank dir ist aus diesem belanglosen und nervigen Lied etwas geworden was ich vorher nicht gesehen habe. Danke das du mir die Ästhetik dieses Liedes nahe gebracht hast ☺️
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